Rubrik: Gesundheitswesen
(Treffer aus pharmind, Nr. 07, Seite 749 (2005))
Rychlik R
Nutzenbewertung von Arzneimitteln in Europa / Rychlik R
Nutzenbewertung von Arzneimitteln in Europa
Prof. Dr. Dr. med. Reinhard Rychlik
Institut für Empirische Gesundheitsökonomie, Burscheid
In zehn europäischen Ländern wird im Rahmen der Erstattungsprozedur eine Bewertung des Zusatznutzens von Arzneimitteln durchgeführt.
Die Bewertung auf internationaler Ebene ist keineswegs einheitlich und weist zum Teil deutliche Unterschiede auf. Vielfach wird der Nachweis eines patientenrelevanten Zusatznutzens gefordert, der aber nicht mit klinischen Studien, sondern Beobachtungsstudien nachgewiesen werden soll. In einigen Fällen können auch Health Technology Assessments (HTA) vorgelegt werden. Angewandt wird auch eine Graduierung der Erkrankungen nach Bedeutung und Schweregrad. Belegt werden soll die Alltagswirksamkeit (effectiveness), der Nachweis der Kostengünstigkeit wird vielfach eingefordert.
Eine europaweite Vereinheitlichung auch durch Koordination der EU wird derzeit nicht angestrebt, die Ausweitung patienten-relevanter Beurteilungen von Arzneimitteln durch Erstattungsbehörden ist ebenfalls nicht zu erwarten. Im Rahmen des Positionierungsprofiles ist die Darstellung eines patientenrelevanten Zusatznutzens jedoch in jedem Fall empfehlenswert und für Deutschland auch notwendig.
© ECV- Editio
Cantor Verlag (Germany) 2005